Das Weingebiet Lavaux am Genfersee gehört seit 2007 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Das Weingebiet Lavaux am Genfersee gehört seit 2007 zum Unesco-Weltkulturerbe.
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Die Sieger der Lavaux Passion Trophy 2021

Das Lavaux am Genfersee gehört zu den schönsten Weingegenden der Schweiz. Wie die Falstaff-Trophy zeigt, gedeiht nicht nur der Chasselas, sondern auch andere weisse sowie rote Varietäten perfekt.

Die Weinregion Lavaux am Nord­ufer des Genfersees ist ein einzigartiger Flecken Erde. Seit 2007 gehört die Reblandschaft zum Unesco-Weltkulturerbe. Ihre Geschichte ist aber viel älter. Die Weinberge auf den extrem steilen Hängen bei Dézaley und um Saint-Saphorin wurden von den Zisterziensern des Klosters Haut-Crêt Palézieux bereits im zwölften Jahrhundert angelegt. Bis heute profitieren die Reben von den einzigartigen Bedingungen, die hier herrschen. Man sagt, dass sie von drei Sonnen verwöhnt werden: von der direkten Sonnen­einstrahlung, der Spiegelung des Sees und von der Sonnenwärme, die von den Steinmauern der unzähligen Terrassen abgestrahlt wird. Über 10'000 solcher Steinmauern mit einer Gesamtlänge von mehr als 400 Kilo­metern sind auf den rund 809 Hektaren Lavaux-Rebland zu finden. 

Die AOC Lavaux umfasst 23 Ortschaften. Zwei davon, Calamin und Dézaley, sind eigene AOCs und besitzen den Grand-Cru-Status. Sie befinden sich im Zentrum des Weinbaugebiets direkt am See und sind die Heimat der kräftigsten Weine des Gebiets. Doch auch die anderen Lavaux-Herkunftsgebiete wissen zuweilen zu glänzen, wie die Falstaff-Trophy zeigt. Namentlich Chardonne, Epesses, Lutry, Montreux, Saint-Saphorin, Vevey und Villette heissen die anderen AOC-Gemeinden des Gebiets.

Gemeinsam mit der Vereinigung Lavaux Passion hat Falstaff die Waadtländer Winzerinnen und Winzer eingeladen, ihre im Lavaux gewachsenen Weine zu einer Trophy einzureichen. Das Interesse war enorm: Rund 150 Weine wurden zur Verkostung angemeldet. Der Grossteil der Weine entfiel natürlich auf die Lavaux-Paradesorte Chasselas, doch auch Weine aus anderen weissen Sorten sowie rote Exemplare wurden zur Verkostung eingereicht. Die Resultate zeigen denn auch, dass das Lavaux eine vielseitige Weinregion ist. Nicht allein Weine aus den Grands Crus Dézaley und Calamin erreichten hohe Noten, sondern auch solche mit weniger berühmter Provenienz. Dennoch: Klarer ­Sieger war einmal mehr der Altmeister des Chasselas, Louis Bovard. Sein Chasselas Ilex Calamin Grand Cru aus dem Jahr 2019 begeisterte die Falstaff-Jury wie kein anderer Wein und schwang mit ­verdienten 94 Punkten nach oben aus.

Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2021

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Benjamin Herzog
Benjamin Herzog
Chefredaktion Schweiz
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