Besonders in der Bündner Herrschaft scheint sich Chardonnay wohlzufühlen.

Besonders in der Bündner Herrschaft scheint sich Chardonnay wohlzufühlen.
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Die Sieger der Falstaff Chardonnay Trophy

Chardonnay ist eine Rebsorte, die unter Winzern einen ganz besonderen Status besitzt. Die Sieger der Falstaff Trophy sind das Weingut Hermann, Weingut Obrecht und Annatina Pelizzatti.

In den 1980er-Jahren geschah etwas, das die Weinwelt veränderte: Chardonnay war zu diesem Zeitpunkt unter den Weineinkäufern dieser Welt ein geläufigerer Begriff als Chablis oder Montrachet. Wobei letztere französische Herkunftsbezeichnungen unabdingbar eben mit jenem Chardonnay verknüpft sind. Zu jener Zeit begannen auch die Weinproduzenten der neuen Welt, ihre Weine anstelle mit Lagen sehr klar mit Rebsorten zu benennen. Einer der grossen Gewinner im Zuge dessen war Chardonnay. Die weisse Rebsorte ist vermutlich die bekannteste der Welt, so bekannt, dass sie kaum Synonyme im Laufe der Geschichte entwickelt hat.
Chardonnay ist sehr anpassungsfähig, was seine Umgebung angeht, und kann auch in sehr heissen Regionen gepflanzt werden. So wie im Landesinneren von Kalifornien, Südafrika und Australien beispielsweise, wo die Weine besonders von exotischen Früchten und häufig vom Holz geprägt sind – oftmals durch Holzchips verursacht. In kühleren Regionen wie Frankreich oder auch der Schweiz tendieren die Weine zu einer weitaus grösseren Frische und prägnanteren Säure. Auch wenn es um Schaumweine geht, ist die Rolle der Sorte nicht zu vernachlässigen, man schaue nur in die Champagne. In der Schweiz folgt Chardonnay der Rebsortenstatistik gleich nach Chasselas und Müller-Thurgau auf Platz drei. Und wie überall auf der Welt gehört er auch bei den Schweizer Winzern zu jenen Sorten, die besonderen Ruhm einbringen können. Denn ähnlich wie bei der Rebsorte Blauburgunder oder Pinot Noir ist es nicht ganz einfach, aus Chardonnay einen Wein von Weltformat auf die Flasche zu bringen. Zu oft verlieren sich die aus der Sorte gekelterten Weine in der Belanglosigkeit. Falstaff hat sich dieses Jahr zum ersten Mal auf die Suche nach dem besten Chardonnay der Schweiz gemacht. Hierfür wurden die Schweizer Winzer eingeladen und konnten ihre Weine gegen eine Gebühr zur Verkostung einreichen.

Platz 1 (mitte): Weingut Hermann, Chardonnay 2017 – «Filigran und saftig».Platz 2 (links): Weingut Obrecht, Chardonnay 2017 – «Komplex und intensiv».Platz 3 (rechts): Annatina Pelizzatti, Chardonnay Halde Fälsch 2017 – «Fruchtig und elegant».
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Platz 1 (mitte): Weingut Hermann, Chardonnay 2017 – «Filigran und saftig».Platz 2 (links): Weingut Obrecht, Chardonnay 2017 – «Komplex und intensiv».Platz 3 (rechts): Annatina Pelizzatti, Chardonnay Halde Fälsch 2017 – «Fruchtig und elegant».

Die Teilnahmebereitschaft war erfreulich hoch und die Vielfalt der Weine mannigfaltig. Am Ende zeigte sich, dass vor allem die Bündner Herrschaft ein wunderbares Terroir für die Sorte darstellt und die Winzer den Umgang mit ihr und vor allem mit dem Holzeinsatz perfekt beherrschen. Die Sorte mag kalkhaltige Böden, und die sind eben auch in Graubünden nicht selten, genauso wie im Burgund, wo sie ursprünglich herkommt.

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