Chasselas oder Gutedel, wie die Sorte auch genannt wird, wächst hauptsächlich im Waadtland.

Chasselas oder Gutedel, wie die Sorte auch genannt wird, wächst hauptsächlich im Waadtland.
© Johannes Kernmayer

Die Sieger der Chasselas Trophy 2020

Falstaff hat sich auf die Suche gemacht, um die besten Chasselas der Schweiz zu finden. Der Trophy-Sieg geht an Blaise Duboux, Bernard Cavé und Steiner Schernelz.

Leise und zurückhaltend, also ganz dem Sortenkonzept des Chasselas entsprechend, präsentierten sich die meisten der Weine, die wir im Rahmen der diesjährigen Falstaff Chasselas Trophy verkosteten. Wie immer luden wir hierfür Winzer aus der ganzen Schweiz ein, um sich gegen eine Teilnahmegebühr bei dieser Blindverkostung zu messen. Am Ende überraschten drei Weine, die unter Chasselasliebhabern sicherlich keine Überraschungen sind, Chasselasneulinge aber in den Bann der Rebsorte ziehen könnten – es sogar sicher tun werden.

Letztendlich ist die meistangebaute Rebsorte unseres Landes unter Weingeniessern und vor allem -kennern immer noch ein Stiefkind. Völlig zu Unrecht, denn kaum eine andere Rebsorte schafft es, ihr Terroir so dermassen klar und präzise auf die Flasche zu bringen wie Chasselas. Denn nur, wenn sie in den besten Lagen gedeiht, läuft sie zur Höchstform auf, ansonsten weiss sie nur schwer zu überzeugen. Wenn aber alles stimmt, wie bei den Top-Weinen unserer Trophy, dann wird aus dem Chasselas ein Terroirwein, der lange lagern und mit dem man durchaus auch im Ausland mehr protzen sollte.

Wenige Rebsorten wirken nämlich auf den ersten Blick so unspektakulär wie Chasselas, entwickeln sich aber dann mit der Zeit zu Tropfen, die jeden Weinkenner zu Begeisterungsstürmen verleiten dürften. Das ist wohl die klassische Rolle des Underdogs, und genau die gilt es stärker auszunutzen, sei den hiesigen Winzern gesagt. Mehr reife Chasselas auf dem Markt braucht das Land!

Die besten drei Chasselas

Auf den ersten Plätzen unserer Trophy landen drei Winzer, die Chasselasliebhabern selbstverständlich ein Begriff sind. Platz eins geht an Blaise Duboux, der mit seinem Chasselas Haut de Pierre Dézaley Grand Cru aus dem Jahr 2019 einen Wein auf die Flasche brachte, der an Mineralität, Filigranität und vor allem Lebendigkeit trotz traditionellem Stil bei dieser Trophy nicht zu überbieten war.

Bernard Cavé auf Platz zwei lieferte mit dem Aigle Chapelle Chasselas einen ebenfalls sehr mineralischen, leichten Tropfen, der vor allem durch seine unglaubliche Länge und aromatische Tiefe besticht.

Mit dem Chasselas Clos à l´Abbé von Steiner Schernelz landet ein Wein auf Platz drei, der frischer und aromatischer, ja vielleicht sogar deutlich moderner daherkommt als so viele andere Tropfen bei dieser Trophy.

1. Platz – Chasselas Haut de Pierre Dézaley Grand Cru

Chasselas Haut de Pierre Dézaley Grand Cru 2019, Blaise Duboux Mineralisch und elegant.
Foto beigestellt
Chasselas Haut de Pierre Dézaley Grand Cru 2019, Blaise Duboux Mineralisch und elegant.

2. Platz – Aigle Chapelle Chasselas

Aigle Chapelle Chasselas 2019, Bernard Cavé Aromatischer Tiefgang.
Foto beigestellt
Aigle Chapelle Chasselas 2019, Bernard Cavé Aromatischer Tiefgang.

3. Platz – Chasselas Clos á L'Abbé

Chasselas Clos á L'Abbé 2019, Steiner Schernelz Fruchtig und komplex.
Foto beigestellt
Chasselas Clos á L'Abbé 2019, Steiner Schernelz Fruchtig und komplex.

Erschienen in
Falstaff Nr. 05/2020

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