Die Kategoriensieger der DistiSuisse 2017
Hier finden Sie die Kategoriensieger der diesjährigen DistiSuisse im Überblick.
Brand aus Wildfrüchten
Wildfruchtbrände zählen zur Königsklasse der Brände: Schwierig zu sammeln und mit geringer Ausbeute beim Destillieren, belohnen Vogelbeeren, Holunder und Co mit unverkennbarem Aroma.
Kategoriensieger: Weggiser Wildpflümli
Aromatisch und vielschichtig mit Frucht, Nuss, Karamell und Bittermandel. Insgesamt sehr frischer Duft. Am Gaumen harmonisch und eng verwoben, zunächst süsslich. Im Abgang typisch-feinherbe Akzente, gute Länge.
Brennerei Stalder, www.brennereistalder.ch
Vieille Produkte
Vieille Produkte gehören gesetzlich zu der Kategorie der Liköre, obwohl sie der traditionellen Definition von Likören nicht entsprechen. Ihre typische, bräunlich-gelbe Farbe erhalten die Vielles durch Lagerung im Holz, die Zugabe von Karamell, Schalenextrakt oder Dörrfrüchten.
Kategoriensieger: Vieille Poire
Die frische Birne bildet gemeinsam mit vanilligen und pfeffrigen Fassnoten einen intensiven Duft. Im Mund, von Honig und Rose unterstützt, kommt der mittlere Körper zur Geltung. Leicht trocknend im Abgang.
Ernst Zuber AG, www.zuber-ag.ch
Absinth
Absinth entstand im 18. Jahrhundert im Schweizer Val-de-Travers. Heute findet man Absinth-Brenner in der ganzen Schweiz. Traditionell besteht Absinth aus Wermut, Anis, Fenchel und je nach Rezeptur aus weiteren Kräutern.
Kategoriensieger: Esmeralda
Die feinen Noten von Limonen machen den Absinth besonders frisch und harmonieren mit den klassischen Wermuttönen, etwas Fenchel und Minze. Ein feiner Mix aus Blüten rundet diesen Eindruck am Gaumen perfekt ab.
Absinthe La Valote Martin Sàrl, www.absinthe-originale.ch
Kartoffel-Gemüsedestillate
Härdöpfeler (oder internationaler: Wodka) ist aus dem Portfolio vieler heimischer Brenner nicht mehr wegzudenken. Die exotischeren Gemüsedestillate wie Karottenbrand zaubern immer wieder ein überraschtes Lächeln auf die Lippen der Verkoster.
KategorienSieger: Z’Graggen Herdöpfeler
Typisch herbal mit einer bemerkenswerten Fruchtkomponente, wobei auch erdig-würzige und grasige Anteile spürbar sind. Am Gaumen sehr weich, fast süsslich mit vielschichtig harmonischem Abgang.
Schaubrennerei Z’Graggen, www.zgraggen.ch
Kräuter-Wurzelbrand
Seit Jahrhunderten weiss man um die wohltuende und heilende Wirkung von Kräuter- und Wurzelessenzen. Doch erst als Brand offenbart sich die Komplexität der Aromen und das variationsreiche Zusammenspiel von Herbe und Süsse, die die Destillate zu etwas Besonderem werden lassen.
Kategoriensieger: Kräuter
Ein intensiver Kräuterstrauss dringt an die Nase; Anis, Fenchel und Wermut sind erkennbar. Die herbalen Noten schlagen auch am Gaumen voll durch, ein kräftiges Geschmackserlebnis mit viel Würze und schöner Harmonie.
Destillaria Daguot GmbH, www.daguot.ch
Whisky
Es müssen nicht immer die Highlands sein: Schweizer Whiskysorten sind mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Ganz im Gegenteil. Dabei überzeugen Schweizer Whiskys besonders durch ihre Eigenständigkeit.
KategorienSieger: Swiss Mountain Single Malt Whisky - Ice Label Edition 2017
Im Duft dominieren Vanille, Butterscotch, Orange und Schokolade. Der hohe Alkohol ist bestens integriert und trägt zum potenten Mundgefühl bei. Feine Getreidenoten geben leichte Malzsüsse, im Abgang schön kräftig.
Rugenbräu AG, www.rugenbraeu.ch
Gin
Der Gin-Boom ist nicht aufzuhalten, und gerade die Schweizer Brennerszene profitiert davon. Durch die heimischen Botanicals und das geschickte Spiel mit den Wacholder- und Zitrusnoten geben die heimischen Brennmeister dem Gin einen individuellen Schliff.
Kategoriensieger: Gin Classic
Exzeptionell ist die beerige Note im Duft, die sich harmonisch in das Gesamtbild einpasst. Typische Noten wie Zitrus, Lakritz, Pfeffer und Zimt bieten eine sehr komplexe Struktur. Der Abgang ist weich und lange.
Orator AG, www.orator.ch
Beerendestillate
Das Brennen von Beeren gilt als besondere Kunst. Die kleinen Früchte sind frisch zwar intensiv im Geschmack, doch die feinen Aromen der Beeren im Brand einzufangen, ist alles andere als einfach und ihre Destillation erfordert grosses handwerkliches Wissen und viel Geschick.
Kategoriensieger: La Valadière Framboise
Im Duft findet sich reife und frische Himbeere, die durch feine Honignoten unterstützt wird. Am Gaumen süsslicher Auftakt, der in einem milden Körper seine Fortsetzung findet. Milder, langer Finish.Diwisa, www.diwisa.ch
Apfelbrand
ine grosse Vielfalt an Apfelsorten sorgt für eine Vielzahl an individuellen Aromen im Glas. Apfelbrände werden entweder reinsortig oder als Assemblage ausgebaut. Dabei erfordern die leichtflüchtigen Aromastoffe von Äpfeln sowie der meist geringe Zuckergehalt viel Geschick und Können.
KategorienSieger: Calvaross
Gleichsam frisch und mit präsenter Holznote kommt er dem Ideal sehr nahe. Auch am Gaumen sind zarte Vanille- und Karamellnoten mit der Frucht eng verwoben. Nach einem mittelkräftigen Antrunk hält er lange im Finish an.
Brennerei Schwab, www.brennereischwab.ch
Birnenbrand
Ein Birnenbrand wird ausschliesslich aus reifen Birnen (meist unterschiedlicher Sorten) hergestellt. Das fruchtige Aroma und der typische Geschmack sind charakteristisch. Die Birne zählt zu den säurearmen Früchten. Dafür enthält sie, je nach Sorte, viel Zucker.
Kategoriensieger: Subiara
Intensiv kommt die Frucht in der Nase zur Geltung. Am Gaumen explodiert der Geschmack förmlich, enorme Fruchtigkeit profitiert von einem kräftigen Körper bis in den endlos scheinenden Nachklang hinein.Destillerie Steinauer, www.destillerie.li
Quittenbrand
Ätherische Noten, Zitrusangklänge und stets eine gewisse Würze: Ein gut gemachter Quittenbrand offenbart ein breites Geruch- und Geschmacksspektrum. Es ist nicht das leichteste Obst für die Destillation, aber die Erzeugnisse machen die Mühen mehr als wett.
Kategoriensieger: Quitten
Das Spiel zwischen Fruchtigkeit und ätherischer Fische ist intensiv ausgeprägt. Die Komplexität bekommt am Gaumen blumige Untertöne, der Wechsel aus Saftigkeit und Süsse ist spannend. Im Abgang eine Spur trocken.
Spezialitätenbrennerei Zürcher, www.lakeland-whisky.ch
Williamsbrand
Williams-Birne bezeichnet nicht nur die Frucht, sondern auch den aus ihr gewonnenen Brand. Verbreitet wurde sie vom englischen Baumschulbesitzer Richard Williams Anfang des 19. Jahrhunderts. Ihr Fruchtfleisch ist gelb-weiss, schmelzend, mit ausgeprägtem, intensivem Aroma.
Goldauszeichnung: Bio Williams
Sortentypische Nase mit erhöht blumigem Anteil. Etwas Honig ist im Hintergrund dabei. Saftige Textur am Gaumen mit einem ausgewogenen Süsse-Würze-Verhältnis. Vielschichtiger Abgang.
Humbel Spezialitätenbrennerei, www.humbel.ch
Likör
Es gibt wohl kaum etwas, das man mit neutralem Alkohol und Zucker nicht in einen Likör verwandeln kann. Den Brennern sind hier kaum Grenzen gesetzt – und das wird zur Freude der Verkoster von den heimischen Brennern auch schamlos ausgenützt.
Kategoriensieger: Isola Verde Amaretto
Die kräftige Bittermandelnote wirkt etwas röstig und ist von Vanille und Zimt fein umrahmt. Am Gaumen weich und vielschichtig mit kräftigem Körper. Nicht zu viel Süsse, dadurch grosse Harmonie im Abgang.
Diwisa, www.diwisa.ch
Aprikosenbrand
Die Aprikose zählt zu den klassischen Brennfrüchten, die einen wunderbar aromatischen,
fruchtigen Edelbrand mit unverkennbarem Geschmack ergeben. Die Walliser Spezialität Apricotine wird übrigens aus nur einer Aprikosensorte gebrannt – der besonders aromatischen Luizet.
Kategoriensieger: Eau-de-Vie D'Abricot
Reife und teils getrocknete Früchte bringen mit den blumigen Untertönen einen komplex wirkenden Duft. Am Gaumen samtig, erneut mit Lindenblüten und Dörrobst. Ausgeprägte Struktur und eine lang anhaltender Nachklang.
Cave Colline de Daval, www.collinedaval.ch
Kirsch
Steinobst ist ein beliebtes Ausgangsmaterial für hervorragende Brände, und gerade bei Kirschen können durch geschicktes Verbinden der Frucht- und Steinnoten aussergewöhnliche Destillate kreiert werden. Die sortenreinen Brände (es gibt über 800 Kirschsorten) sind aufregend.
Kategoriensieger: Baselbieter Kirsch aus Sauerkirschen
Die intensiv süssliche Kirsche wird von Zitrus und Rosenklängen umspielt. Am Gaumen äquivalente Noten in komplexer Form. Der weiche Körper und die schöne Länge machen den Brand sehr angenehm.
Ernst Zuber AG, www.zuber-ag.ch
Pflaumen-, Zwetschgen-, Mirabellenbrand
Diese Vertreter der Steinobstfamilie weisen bei voller Reife viel Zucker auf, was den Edelbränden sehr dienlich ist. Wie bei den Kirschen ist es hier die hohe Kunst, die Fruchtnoten in Einklang mit den Steinnoten zu bringen, was auch dieses Jahr sehr gut gelang.
Kategoriensieger: Damassine AOP 2014
Eine stark ausgeprägte Fruchtnote, dazu eine Spur Marzipan und leichte Exotik. Am Gaumen weich mit süsslichem Auftakt. Die Struktur ist vielseitig, ebenso der kräftige, fast röstige Abgang.Damassine Fleury-Perret Sàrl, www.damassine.com
Trauben- und Weinbrand
Weinbrände, oft auch Brandy genannt, gelten als die grossen Klassiker unter den Destillaten. Im Gegensatz zu Tresterbränden werden Trauben- und Weinbrände nicht aus den Resten der Weinherstellung destilliert, sondern aus dem Wein bzw. den Trauben selbst.
Kategoriensieger: Nr.11 Muscat Bleu
Die Muskattraube kommt sortentypisch voll duftig zur Geltung. Ebenso sind Traube, Rose und Honig am Gaumen präsent. Mittelkräftiger Fruchtgeschmack mit etwas Pfeffer im Abgang.Humbel Spezialitätenbrennerei, www.humbel.ch
Traubentresterbrand, Marc, Grappa
Die Verwertung des bei der Weinherstellung anfallenden Tresters hat in beinahe allen Weinbaugebieten Europas Tradition. Hochwertige Tresterbrände sind stets ein Spiegel der jeweiligen Trauben und daher kaum weniger vielfältig als Wein.
Kategoriensieger: Grappa Rovere
Eine frische Traubennote, gut eingebunden mit Holz und feinem Trester, ergibt einen würzigen Eindruck. Traube, Vanille und etwas Lakritz sind evident. Dem kräftigen Körper folgt ein Abgang mit röstigen Noten.Tamborini Carlo SA, www.tamborinivini.ch
Sondersorten
Hier werden Destillate prämiert, die nicht in die Kategorienschemata der anderen zugelassenen Proben passen. Dazu zählen spezielle Frucht- und Obstsorten, Gemüse, Gewürze und sonstige Exoten.
Kategoriensieger: Hefebrand
Schöne Fruchtesternoten, die typischerweise auftreten. Dazu kommen komplexe, nussige Anklänge. Am Gaumen wirkt er relativ weich, erneut nussig und punktet mit dem lange anhaltenden Finish.
Destillerie Steinauer, www.destillerie.li
Aus dem Falstaff Spezial DistiSuisse 2017.