Die sonnigen Hügel der Südsteiermark liefern die Basis für eine Vielzahl an spannenden Sekten.

Die sonnigen Hügel der Südsteiermark liefern die Basis für eine Vielzahl an spannenden Sekten.
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Die besten Sekte aus Österreich

Die Sektkultur in Österreich reicht bereits zweihundert Jahre zurück. Doch so vielfältig und qualitativ ansprechend wie heute war das prickelnde Angebot noch nie zuvor. Die neue, dreistufige Qualitätspyramide erleichtert dem Konsumenten die Orientierung.

Dass Sekt aus österreichischen Trauben, gekeltert von den besten Kellereien und Winzeradressen in allen Herkunftsregionen, heute wieder auf allen Weinkarten des Landes Einzug gehalten hat, ist eine der Erfolgsgeschichten des letzten Jahrzehnts. Denn während sich die Stillweine in Weiß wie Rot auch dank ihrer internationalen Anerkennung beim österreichischen Weinkonsumenten klar an die Spitze gesetzt hatten – nicht weniger als 89 Prozent des in Österreich konsumierten trockenen Weins kommt aus eigener Produktion –, so ließ das Vertrauen in die sprudelnde Produktion vergleichsweise noch zu wünschen übrig.

Dank der unermüdlichen Bestrebungen einiger Pionierbetriebe ist es aber gelungen, auch für den österreichischen Sekt die Weichen in Richtung Erfolg und Wertschätzung durch den Konsumenten zu stellen, und heute bemüht sich eine ständig wachsende Zahl an Herstellern, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Dreistufige Qualitätspyramide

Nicht weniger als zehn Prozent einer jeden Weinernte in Österreich werden als Sektgrundwein weiterverarbeitet – und die Tendenz ist klar steigend. So haben sich die führenden Sekterzeuger zusammengetan, um für die Produktion der besten Sekte eine klare Grundlage zu schaffen, und haben eine neue dreiartige Qualitätspyramide definiert.

Diese wurde geschaffen, um die verschiedenen Kategorien von Sekt geschützten Ursprungs für die Konsumenten übersichtlich darzustellen. In den rechtlichen  Bestimmungen ihrer Spitzenkategorie misst sich diese heute an den höchsten Standards der führenden Schaumweine der Welt und geht in manchen Punkten sogar darüber hinaus.

Wenn also Sekthersteller die Bezeichnungen »Österreichischer Sekt geschützten Ursprungs« in den Kategorien »Klassik«, »Reserve« oder »Große Reserve« auf den Etiketten anführen, ist die Einhaltung der jeweiligen Qualitätsparameter rechtlich verpflichtend.

Große Reserve

Ab dem 22. Oktober des Jahres 2018 ist auch die Spitzenqualität dieses klaren Systems, die »Große Reserve«, für die Konsumenten verfügbar, und dies hat auch in der diesjährigen Verkostung für das Special wieder einen angenehmen Niederschlag gefunden. Diese besonders lange während der zweiten Gärung auf der Hefe gereiften Schaumweine stehen nun ohne Zweifel für das Beste, das die österreichischen Sekthersteller zu bieten haben.

Damit ein Sekt den begehrten Titel einer »Große Reserve« tragen darf, muss er zahlreiche Bedingungen erfüllen, die wir hier zusammenfassen möchten. Der Grundwein stammt aus einem klar abgegrenzten Gebiet wie einer Gemeinde oder einem angemeldeten Ried. Produziert wird nach der traditionellen Flaschengärmethode: Dabei muss der Sekt mindestens 30 Monate auf der Hefe reifen – dieser Zeitraum darf aber gern auch um Jahre überschritten werden.

Der früheste Verkauf ist 36 Monate ab der Ernte, nicht aber vor dem 22. Oktober nach drei Jahren möglich. Angeboten wird die »Große Reserve« ausschließlich als Brut Nature, Extra Brut und Brut, es gibt sie als weißen Sekt oder als Rosésekt, wobei für den Rosé nur Grundwein aus roten Trauben verwendet werden darf.

Die »Große Reserve« kann ein Jahrgangsprodukt sein, muss aber nicht. Der Jahrgang 2012 wurde als Startjahrgang für die Vintage-Produkte festgelegt, für ältere Jahrgänge ist der Begriff »Große Reserve« auch dann nicht anwendbar, wenn der Sekt bereits den beschriebenen Qualitätskriterien entspricht. Unverwechselbares Kennzeichen für alle drei Kategorien der Pyramide ist die rot-weiß-rote Banderole, die nun bei allen österreichischen Sekten g. U. zur Anwendung kommt. Weist ein Schaumwein dieses Merkmal auf, so kann sich der Kunde nun sicher sein, dass er beste österreichische Sektqualität – hergestellt aus Grundweinen, die aus österreichischen Trauben gekeltert wurden – in seinem Glas hat.

Erschienen in
Falstaff Sparkling Special 2020

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Herbert L. Stüber
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