Corona: Falstaff Herausgeber Rosam setzt sich auf Wiener Öffnungsgipfel für Gastro ein
Lichtblick in Wien? Österreichische Gastronomen & Co wollen ab 15. März wieder aufsperren.
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Lichtblick in Wien? Österreichische Gastronomen & Co wollen ab 15. März wieder aufsperren.
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Die Wirtschaftskammer Österreich hat einen Öffnungsgipfel organisiert, der den wegen Corona schon lange geschlossenen Branchen eine Stimme geben sollte. Gastgeber ist Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer, der im Eröffnungsstatement aufzeigt, dass sicheres Wirtschaften in Österreich möglich ist: «Neue Werkzeuge, neue Sicherheitsmassnahmen ermöglichen weitere Öffnungsschritte. Wir wollen aufzeigen, was geht und wie erfolgreich unsere Strategie der Eintrittstests ist. Mit all diesen Instrumenten ist ein sicheres Öffnen möglich!»
Mit einer Testkapazität von derzeit 2,7 Millionen Corona-Tests pro Woche bei 8,9 Millionen Einwohnern, sei Österreich laut Mahrer Testweltmeister und Vorzeigeland. «Mehr Tests bedeuten mehr Sicherheit. Klar ist, dass man so mehr Infizierte findet und herausfiltert. Wir schaffen gleichzeitig mehr Sicherheit und wirtschaftliche Freiheit. Das nützt uns allen.», so Mahrer.
Appelle von der Gastronomie
Falstaff Herausgeber Wolfgang Rosam plädiert ebenfalls für eine baldige Öffnung der Gastronomie: «Die Menschen wollen nicht mehr! Es macht keinen Sinn, einen Lockdown zu machen, wenn sich keiner daran hält! Mit geschlossener Gastronomie fördern wir illegale Treffen. Wir sind Testweltmeister, mit Öffnung der Gastronomie werden die Menschen zu noch mehr Tests motiviert. Bitte sperrt’s auf!»
Rosam warnt vor Zuständen wie bei Prohibition
Wolfgang Rosam sprach sich bereits im Vorfeld in einem Interview mit dem österreichischen Nachrichtensender oe24.tv für eine kontrollierte Öffnung aus. Er berichtete von geheimen Treffen in der Gastronomie, die an die Prohibition erinnern: «Da passt man ja erst recht nicht auf! Diese Illegalität würde noch stärker werden, wenn jetzt nicht aufgesperrt wird.» Zudem plädiert der Falstaff-Chef, dass man nicht immer auf die Zahl der Neuinfektionen schauen soll, wichtiger ist jetzt die Zahl der Hospitalisierungen. Gleichzeitig schränkt er ein: «Wir wissen aber auch, dass es sehr schnell gehen kann. Diese Krise, dieses Virus ist nicht berechenbar!»
Der Medienmacher führt weiter aus, dass die Situation heute eine völlig andere sei als im ersten Lockdown. Mit bereits erkrankten bzw. geimpften Personen gäbe es in Österreich 800'000 bis 900'000 Menschen, die immun seien.
«Auch wenn es schon einen Shitstorm auf Social Media gab, ich bin für einen Pass wie in Israel.»
Ausserdem zeigt sich Rosam überzeugt, dass die Gefahr, sich in der Gastronomie anzustecken, viel geringer als anderswo wäre. Die Gastronomie könne sogar eine Motivation sein, dass ähnlich wie bereits mit der Öffnung der Friseure Anfang Februar, noch mehr getestet würde als bisher. Ob sich der Einsatz Rosams und der zahlreichen anderen Unterstützer aus den verschiedenen Branchen auszahlen wird, ist angesichts der nun wieder steigenden Fallzahlen in Österreich abzuwarten.
Öffnung durch Präventionskonzepte
Ebenfalls vertreten bei dem österreichischen Gastro-Gipfel war mit Thomas Allemann, Mitglied der Geschäftsleitung von HotellerieSuisse, auch ein Vertreter aus der Schweiz. Obwohl bei uns, anders als in unserem Nachbarland Österreich, Hotels nie behördlich geschlossen hatten, sei laut Allemann auch die Stadthotellerie schwer von dem Lockdown betroffen.
Die Ferienregionen und Skigebiete sind hingegen voll ausgelastet – was dem Hotellerie-Experten nach, vor allem durch Schutz- und Präventionskonzepte möglich ist: In St. Moritz wurden beispielsweise zwei Luxushotels aufgrund einer Quarantänesituation temporär geschlossen. Allemann sieht in der Eigenverantwortung der Gäste und der konsequenten Umsetzung von Schutzkonzepten erste Lockerungsschritte aus dem Lockdown.