Bis zu einer Milliarde Champagnerflaschen können laut Vorhersagen dieses Jahr nicht verkauft werden.

Bis zu einer Milliarde Champagnerflaschen können laut Vorhersagen dieses Jahr nicht verkauft werden.
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Champagne: Produzenten und Winzer im Clinch

Deutlich geringere Absätze sorgen für Einbussen bei den führenden Champagner-Marken. Dadurch wächst auch der Druck auf die Traubenlieferanten.

Die Corona-Krise bescherte den Champagner-Häusern einen der schwächsten Umsätze der Geschichte. Geschätzt 100 Millionen Flaschen werden laut der UMC (Vereinigung der Champagnerproduzenten) am Ende der Saison übrigbleiben. Auf der anderen Seite sagen die Champagner-Winzer eine aussergewöhnlich gute Ernte im August und September voraus. 

Die Traubenlieferanten sehen sich nun mit deutlich reduzierten Produktionsvorgaben der grossen Marken konfrontiert und fürchten um ihre Existenz. Aufgrund der diametral lauseinanderlaufenden Interessen droht ein massiver Konflikt zwischen Produzenten und Händlern.

Zähe Verhandlungen

Nachdem die Verhandlungen beider Parteien im Juli zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg scheiterten, scheint der Konflikt festgefahren.

Rund zwei bis drei Jahre könnte die Absatzprobleme insgesamt andauern, befürchten viele Winzer: »Für jede bisherige Krise gab es einen Ausweg. Momentan gibt es keinen; jedenfalls nicht, bis ein Impfstoff gefunden wird.«, sagt der Gründer des Vranken Pommery-Monopole Paul-Francois Vranken.

Hoffnung auf Lösung

Andere Winzer sehen in der Krise eine Chance und erhoffen sich einen strukturellen Wandel in der milliardenschweren Industrie. Neue Methoden, untereinander zu kooperieren oder den Champagner selbst zu vertreiben könnten Abhilfe schaffen. Die letzte Möglichkeit einer Lösung besteht am 18. August: Sollte auch dieses Treffen ohne eine Einigung bleiben, entscheidet der französische Staat.

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