Bordeaux-Urgestein André Lurton ist tot
André Lurton 1924 - 2019
© Jean-Pierre Muller / AFP / Picturedesk

André Lurton 1924 - 2019
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Das Bordelais trauert um einen grossen Winzer und Gestalter der gesamten Region. André Lurton verstarb am 16. Mai im Alter von 94 Jahren. Er hinterlässt sieben Kinder, die grösstenteils sehr erfolgreich im Weinbusiness tätig sind. Lurton kam im Jahr 1924 mitten in der Lese zur Welt und wuchs in der Zwischenkriegszeit auf. Im zweiten Weltkrieg schloss er sich dem Widerstand an und kämpfte in den letzten Kriegsjahren in der französischen Armee im Elsass.
Nach dem Krieg arbeitete er an der Seite seines Vater François Lurton. Dem Weinmagazin «Decanter» zufolge übernahmen sie im Jahr 1953 das Weingut Bonnet und kämpften in der Folge mit schwierigen Umständen. Besonders das Jahr 1956 ging als Frost-Katastrophenjahr in die Geschichte ein. Nach einem gross angelegten Wiederbepflanzungsprogramm stellte sich endlich der Erfolg ein. André Lurton erwarb in der Folge Châteaux und Rebflächen und baute ein veritables Imperium auf. Aktuell besitzt die Familie Lurton laut «Wine Spectator» zehn Châteaux und eine Rebfläche von rund 600 Hektar.
Lurton war Bürgermeister von Grézillac und 20 Jahre lang Direktor des CIVB, des einflussreichen Fachverbands der Bordelaiser Weine (Le Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux). Als Präsident des Weinbaukonsortiums von Pessac und Léognan kämpfte er jahrelang um eine eigene Appellation, die schliesslich im Jahr 1987 gegründet wurde: AOC Pessac-Léognan.
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