Alentejo – Unterwegs im mediterranen Zauberland
Wunderschöne Weinlagen in der Region Alentejo
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Wunderschöne Weinlagen in der Region Alentejo
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Weitere Informationen zu den Weinreisen und der Region Alentejo finden Sie unter vinhosdoalentejo.pt sowie unter Facebook/Alentejo und Instagram/Alentejo

«Dehesa» nennen sie das Land. Eine schnurgerade Strasse. Lichte Oliven- und Korkeichen-Haine. Dazwischen Weinberge und Dörfer aus freundlichen Tonhäusern, weiss gestrichen, damit sie die heisse Sonne reflektieren. Und glücklichen schwarzen Freiland-Schweinchen der Rasse Porco Ibérico, die durch die Hügel spazieren und ganz viele Eicheln essen. Schon freut sich der Reisende auf den fein geschnittenen luftgetrockneten Schinken mit dem nussigen Geschmack.
Aber auch Vegetarier werden im Alentejo heute glücklich. Allein schon mit Brot und Olivenöl. Natürlich nicht irgendeinem Brot, sondern einem frisch gebackenen Alentejo-Brot aus Sauerteig, aussen knusprig und innen noch feucht. Und einem hochwertigen Olivenöl dazu, «Organic Extra Virgen» mit lokaler Ursprungsbezeichnung (DOP) von nicht selten über 100-jährigen Bäumen.
«Herdades» und «Quintas»
Geniessen lässt sich dieses geniale Food Pairing mehr und mehr in jenen exklusiven Landgütern, die zwar durch ihre Spitzenweine bekannt geworden sind, aber auch Olivenöl und eigenes Brot produzieren, oft auch Käse, Honig oder Teemischung aus selbst angebauten Kräutern. Viele dieser «Herdades» und «Quintas» verfügen heute über Zimmer und Restaurants und bieten den Besuchern ein überaus reichhaltiges, mediterranes Landleben. Da ist es nur logisch, dass das Alentejo bis heute die einzige Weinregion in Portugal mit einem umfassenden Nachhaltigkeitsprogramm ist und entsprechend zertifizierten Weingütern.
Alentejo-Küche: Vielfältig wie nie zuvor
Die einstige «Arme Leute-Küche» des Alentejo ist derweil gerade daran, die europäische Trendgastronomie zu erobern. Zum Beispiel «Migas». Kleine Stücke von altbackenem Brot werden mit ein paar Spritzern Wasser benetzt und unter einem feuchten Tuch einen Tag aufbewahrt. Dann werden die Stücke in Olivenöl mit viel Knoblauch und etwas Wurst – oder was sonst gerade verfügbar ist – scharf angebraten. Heute gibt es Dutzende von «Migas»-Interpretationen, auch vegetarische und solche aus die Haute Cuisine. Man ersetzt etwa die Wurst mit gebackenem Gemüse und garniert das Ganze mit einem pochiertem Ei.
Facettenreicher Weingenuss
Je facettenreicher die Küche wird, desto vielfältiger ist auch das, was die Weingüter heute in die Flaschen bringen. Das Spektrum reicht von knackig-frischen Weissweinen aus Sorten wie Antão Vaz, Arinto und Roupeiro bis zu vollmundig würzigen roten Klassikern auf der Basis von Aragonez, Trincadeira und Alicante Bouschet, die das Alentejo berühmt gemacht haben. Letztere sind auch vorzügliche Begleiter zu traditionell deftigen Gerichten, etwas «Cozido de Grão» (Schweinefleisch-Kichererbsen-Eintopf). Zur neuen, vegetarisch beschwingten Alentejo-Küche harmonieren dagegen die neuen sortenreinen Gewächse mit wohlproportionierter Fruchtfülle, gekonnt gezügeltem Alkoholgehalt und mediterraner Eleganz. Immer mehr Alentejo-Weine werden übrigens vegan produziert und sind damit ideale Begleiter zur aufstrebenden vegetarischen und veganen Küche.
Ein einzigartiges Wein-Ökosystem
Die «Dehesa», welche sich den Reisenden als so überaus wohlproportionierte Entspannungs-Landschaft offenbart, ist noch viel mehr, nämlich ein überaus wertvolles, über Jahrhunderte gewachsenes Ökosystem mit hoher Biodiversität. So werden die Korkeichen von lokalen Bauern alle neun bis zehn Jahre geschält, was ihnen ein sicheres Einkommen bietet. Und gleichzeitig produzieren die Bäume eben auch die Nahrung für die iberischen Schweinchen, die unter ihnen weiden. Wer auf den Weinrouten des Alentejo unterwegs ist kommt aber auch in lebendige Städte.
Alentejo hat einiges zu bieten
Evora, die Stadt des Lichts und schon seit 1986 ein UNESCO-Weltkulturerbe, aber auch Estremoz, sind mittelalterlich-intakte Städte, die kompakt im weiten Land liegen und auf jeden Fall einen Besuch lohnen. Herrenhäuser und ehemalige Klöster sind hier zu modernen Hotels umgebaut worden und sind perfekte Ausgangsstationen, um die verschiedenen Wein-Routen zu erkunden. Und natürlich stellt einem hier die abwechslungsreiche Alentejo-Küche der verschiedenen Gourmet-Lokale vor die Qual der Wahl. Was soll es sein? Die klassische Variante mit Lamm-Eintopf zu einer edel ausgereiften Garrafeira aus Reguengos de Monsaraz oder lieber ein Mille-feuille von reifem Alentejo-Gemüse zu einem frisch-fruchtigen, reinsortigen Aragonez mit wenig Holzausbau?