Francis Egly, Chef im Hause Egly-Ouriet, eilt der Ruf eines Champagner-Verrückten im positivsten Sinne des Wortes voraus. Wenn es um Qualität und Terroir geht, ist ihm keine Anstrengung zu viel, um genau diese Aspekte in seinen in homöopathischen Mengen erzeugten Champagnern zu betonen. Mitte der 1940er-Jahre hat die Familie in der Champagne mit drei Hektar begonnen, Champagner zu erzeugen, heute sind es gerade mal 9,7 Hektar. Als reizvoller Kontrast zu den großen und dominierenden Champagnerhäusern verkörpert die Boutique-Winery mit Francis Egly jenen Typ von Champagner-Winzern, die in den letzten Jahren zu Recht zunehmend große Beachtung finden und unter Champagnerfreunden größte Wertschätzung genießen. Im Zentrum der Arbeit von Francis Egly stehen seine Grand-Cru-Lagen in den Montagne de Reims, auch eine kleine Parzelle in Verzenay, die er bewusst getrennt vinifiziert, um das Terroir im Zusammenspiel in der Assemblage besser zum Ausdruck zu bringen. Dabei setzt er zum größten Teil auf den Pinot Noir, ein wenig Chardonnay und Pinot Meunier runden den Rebsortenspiegel ab. Kaum jemand verordnet seinen Champagnern ein derart langes Lager auf der Hefe, unter 36 Monaten wird nichts degorgiert, und da haben die Grundweine bereits wenigstens ein Jahr Fasslager hinter sich. Diese Grundweine kommen dabei stets unfiltriert zur zweiten Gärung auf die Flasche, damit die aromatische Textur keine Verluste erleidet. Und um die Champagner so präzise und klar im Ausdruck zu gestalten wie nur irgendwie möglich, bekommen sie eine äußerst geringe Dosage verordnet, die kaum drei Gramm überschreitet. Diese gewissenhafte Arbeit in Weinberg und Keller, diese außergewöhnlichen, charaktervollen Qualitäten haben den Champagnern von Egly-Ouriet einen überragenden Ruf verschafft und zu einer weltweit derart großen Nachfrage geführt, dass die wenigen Flaschen nie ausreichen, um alle Champagnerfreunde glücklich zu machen.
