Vögele
Eigenbeschreibung
Wie das Wirtshaus Vögele zu seinem Namen kam
Es war einmal ein Wirtshaus, dessen Gemäuer anno 1277 datiert sind und seit dem Jahre 1840 im Besitz der Familie Kamaun ist. Die Bozner nannten es »Roter Adler«. Das war um 1870. Handelsreisende, Dichter und Denker, doch auch ganz gewöhnliche Menschen genossen es, gemütlich zusammenzusitzen, zu speisen und zu trinken. Einer von Ihnen muss wohl Johann Wolfgang von Goethe gewesen sein, denn wie sonst könnte die gleichnamige Stube zu ihrem Namen gekommen sein?
Das Wirtshaus »Roter Adler« wurde nicht nur von Schöngeistigen besucht. In Kriegszeiten trafen sich hier Strategen ganz geheim, um Pläne zu schmieden. Damit auch nur die Richtigen am Tisch saßen, verabredete man bei solchen Treffen ein Losungswort. Es hieß ganz einfach »Vögele«. Mittlerweile ist dieses Wort nicht mehr geheim, vielmehr kennt es heutzutage nicht nur jeder Bozner und weiß sofort, was damit gemeint ist. Und weil sich seit über einem Jahrhundert nicht nur Bozner gerne im »Vögele« verabreden, muss es da wohl irgendetwas Besonderes geben.
War »Vögele« einst ein geheimes Wort, so ist es heute das Wort für »Sehen und gesehen werden«. Und wenn man mal zu tief ins Glas schaut oder verzaubert ist vom Ambiente und der aufregenden Gesellschaft, so sieht man vielleicht den roten Adler kreisen ...