Chicks only! Das bezieht sich zum Glück nicht auf die Gäste, sondern nur auf das kulinarische Angebot. In der Tat ist hier alles aufs Huhn fokussiert – oder auf das, was es produziert, nämlich aufs Ei. Treu dem geflügelten Wort, dass Veganer kein Huhn essen, weil es Ei enthält, bietet man immerhin auch vegane Alternativen. Etwa «Never-seen-a-chicken»-Chicken Taco, ein jüngst an der ETH entwickeltes «Planted chicken» aus Erbsenfasern. Ein leicht rustikal gehaltener Teller, aber ansonsten auch geschmacklich durchaus spannend. Daneben gibt es Klassischeres wie das pochierte Egg Florentine mit Spinat und Sauce hollandaise auf einer warmen Brioche mit gebratener Gänseleber. Oder einige Old-school-Gerichte wie Mistkratzerli und Poulet-Cordon bleu, dazu Coq au vin als Signature-Dish. Abgeschlossen haben wir mit hausgemachtem Windbeutel «Crunch» samt Vanillefüllung, Nusssplitter und Beeren. Bei der Einrichtung nimmt die «Hühnerei» im sonst durchaus noch dörflichen Celerina Urban Style für sich in Anspruch. So ist es auch: trendige Musik, junges und aufgestelltes Servicepersonal in unkomplizierten Outfits, an den Fensterscheiben Federn wie von einem frisch gerupften Huhn, dazu andere stilvoll überdrehte Extravaganzen. Die Weinauswahl ist hochklassig und durchaus elitär, das Offenweinangebot umfasst Colin-Morey, Doisy-Védrines, ja sogar Vintage Port. Auch die Flaschenweinkarte hat allerhand zu bieten. Wer nach dem ausgiebigen Hühnerdinner nicht nach Hause fahren möchte, kann sich im beheimatenden Hotel, dem «Chesa Rosatsch», ein Zimmer buchen. Auch hier moderne Atomosphäre, gespickt mit Tradition.